Biografie

Sonja Eschefeld

  • 1948 in Klein-Bünzow Mecklenburg/Vorpommern geboren
  • 1965 Lehre als Stuckateurin in Berlin
  • 1967 Arbeit als Kunstformerin in Berliner- Bronzegießerei
  • 1969-74 Studium an der Kunsthochschule Berlin, Bildhauerei
  • 1977-80  Meisterschüler an der Akademie der Künste zu Berlin bei Wieland Förster und Ludwig Engelhardt
  • 1987-89 Lehrauftrag an der Fachschule für Restaurierung und Museumskunde der Nationalgalerie Berlin
  • 1991-97 Lehrauftrag am Institut für Kunsterziehung an der Humboldt Universität Berlin
  • 1978 Gustav-Weidanz-Preis, Hochschule Halle
  • 1982 Will-Lammert-Preis, Akademie der Künste
  • Gustav-Weidanz-Preis, Hochschule Halle
  • lebt und arbeitet in Berlin-Weißensee

Junge Löwen im Tierpark Friedrichsfelde



Austellungen

Ausstellungen, Arbeitsaufenthalte, Preisverleihung

  • 1978 Burg Giebichenstein, Halle “ S. Eschefeld-Plastik“ ; Plastikpark Berlin-Treptow, Tierplastik
  • 1982 Akademie der Künste, Plastik und Zeichnungen ; Nationalgalerie Berlin „Tierdarstellungen“
    „Junge Künstler aus Berlin und Halle“ Kunsthalle Cottbus
  • 1983 „Junge Bildhauerkunst der DDR“ Plastikausstellung im Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg
  • 1987 Galerie am Prater, Berlin, Personalausstellung „Sonja Eschefeld - Plastik und Zeichnungen“
    Kunst und Kulturzentrum Bagdad, Irak „Künstler aus der DDR“ Keramikplastik
    „Medaillenkunst der DDR“ Colorado Springs USA, Fidem-Ausstellung
  • 1988 „Bildhauerkunst der DDR“ Bonn, Mannheim, München ; Galerie Moritzburg , Medaillen
    „10. Kunstausstellung der DDR“ Albertinum Brühlsche Terrassen, Dresden
    2. Bildhauertreffen in Troisdorf, Nodrhein-Westfalen, Kalksteinfigur „Große Sitzende“
  • 1989 Galerie Wort und Werk, Leipzig „Sonja Eschefeld , Plastik und Zeichnungen“
    Eröffnungsausstellung „Plastik“ Nationale Sammlung Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg
  • 1990 Galerie Schwerin „Sonja Eschefeld und Robert Metzkes“ Plastik und Zeichnungen
    „Sonja Eschefeld - Malerei und Zeichnungen“ Galerie im Kulturhaus Peter Edel, Berlin
  • 1991 „Plastik und Arbeiten auf Papier-Sonja Eschefeld“ Galerie am Schloß, Kunstsammlungen Lausitz, Senftenberg ; „Plastik und Arbeiten auf Papier-Sonja Eschefeld“ Galerie zum Einhorn, Herborn/Hessen
    „Zweiter Maisalon“ Kunst in Berlin, Ausstellung im Ephraim-Palais, Berlin
  • 1992 „Toscana andata e ritorno“ Landschaftsmalerei, Ausstellung im Palazzo Buonvisi, Lucca
    „Eisenplastik“ Obere Galerie im Haus am Lützowplatz, Berlin und in der Galerie Netuschil, Darmstadt
  • 1993 „Brigitte Handschick, Sonja Eschefeld“ Malerei und Plastik, Galerie der Kunstkritiker Inselstraße, Berlin
    „Premio Comites Berlin 1992“ Ehrung für Günter Grass mit einer Gruppenplastik von Sonja Eschefeld
  • 1994 Ratsgalerie Bitterfeld „ Sonja Eschefeld, Ronald Paris - Plastik und Malerei“
    „Buchkunst und Kunstbücher“ im Burgmuseum Greifenstein, Hessen
    CEDEFOP Berlin „Sonja Eschefeld und Peter Hoppe - Malerei“
  • 1995 „Sonja Eschefeld - Figurationen und Kompositionen - Papier, Eisen und Ton“ Galerie Zunge, Berlin
    „Arte Noa“ Bildhauerei zum Thema Mensch-Tier-Umwelt, Berlin-Köpenick auf der Schloßinsel
  • 1996 „Sonja Eschefeld- Figuration und Komposition“ Galerie Passage, Berlin
    Schloss Sieben Eichen, Meissen „ Ronald Paris und Sonja Eschefeld - Malerei und Plastik“
    „Kunst und Beton- Arbeitsforum Bildender Künstler“ Linthe, Mark Brandenburg Betonplastik „al aperto“
  • 1997 Kunstpavillon Heringsdorf, Usedom „Sonja Eschefeld - Plastik und Zeichnungen“
    Galerie U. Maroske „Sommergalerie Lichtenberg“ Mecklenburg , Plastiken
  • 1998 Kunstverein Backnang, Ausstellung im Helferhaus „Sonja Eschefeld, Malerei und Plastik“
    „Sonja Eschefeld, Plastik - Veronika Voss, Malerei“ Ausstellung in Zehdenick, Klostergalerie
    3. Internationale Maler Pleinair im Otto-Niemeyer Holsteinhaus, Lüttenort, Usedom
  • 1999 „Ich und mein Gegenüber“ Klostergalerie Zehdenick, Teilnahme S. Eschefeld: Keramikköpfe
  • 2000 Srandhalle Ahrenshoop „sonja eschefeld - malerei + plastik“
    „Sonja Eschefeld“ Malerei , Franz-Volhard-Klinik Berlin - Buch
  • 2001 Galerie J.Pohl, Kunst und Ausstellungsagentur Berlin „Sonja Eschefeld - Malerei und Plastik“
  • 2003 „Ausstellung - Kostbarkeiten“ Galerie Ingeborg Vagt, Berlin, beteiligt mit Kleinplastiken
    Galerie Bernau „Paris-Krepp-Eschefeld Malerei-Plastik-Keramik“
  • 2005 Dresden, Gedenkausstellung anlässlich des Wiederaufbaus der Frauenkirche: Plaketten und Medaillen;
    „Die Zeitgenössische Kunstmedaille Deutschland 2000-2005“ Stiftung Kunstmuseum Moritzburg, Katalog
  • 2006 „Sonja Eschefeld - Malerei Skulptur“ Kunstpavillon Heringsdorf, Usedom
    Künstlersymposium im Ziegeleipark Mildenberg , S.Eschefeld: bemalte Holzplastik „Mildenberger Figur“
  • 2007 Medaillenausstellungen „Deutsche Medaillenkunst“ Halle, Erfurt und Colorado Springs USA
    Teilnahme mit der Doppelplakette „ Wiederaufbau der Frauenkirche“
  • 2008 Galerie Zimmer am Stadtberg, Mühlhausen „Sonja Eschefeld - Eisenplastik, R. Paris - Malerei“
    Manufakturgalerie Eva Brosche im Nikolaiviertel Berlin „Sonja Eschefeld - Malerei“
    Galerie 100 , Berlin „ Sonja Eschefeld - Malerei und Plastik“


Publikationen

Publikationen

  • Publikationen Kunstkatalog „Junge Bildhauerkunst der DDR“ Staatliche Kunstsammlungen Dresden 1979
  • Ausstellung im Albertinum 2.10. 1979 - 27.2.1980
  • Anita Kühnel Sonja Eschefeld, Bildende Kunst 8/1980
  • Prof.Dr.Peter Feist Mitteilungen Nr.3 1982 S.9 Akademie der Künste, Laudatio
  • Anna Mudry RDA realitis 12/1982 Le sculpteur Sonja Eschefeld
  • Anna Luise Zimmermann Der Morgen Nr. 189/1982 „Kunst eine Bildungssache“
    Besuch bei dem Bildhauerehepaar Sonja Eschefeld und Siegfried Krepp
  • Jürgen Gottschalk Neue Zeit Nr.125/1983 Numismatik, Medaillen von Sonja Eschefeld
  • Giesela Blank Kultur im Heim 4/1983 28. Jahrgang, Atelierbesuch bei der Bildhauerin Sonja Eschefeld
  • Katalog „Bildhauerkunst der DDR“ Berlin 1987, Ausstellungskatalog Elefanten Press Verlag
  • Katalog „X. Kunstausstellung der DDR“ Dresden 1987/88 S. 469,163
  • Katalogdokumentation 2. Troisdorfer Bildhauertreffen 1988, Druckerei Jarschel
  • Australien Writing 1988 Art S.161 S. Eschefeld , Statement and Works Illustrated
  • Eva Wipplinger Galeriespiegel 3/1989 Madaillenkunst der DDR, Halle, Staatliche Galerie Moritzburg
  • Rainer Grund Dresdener Kunstblätter 3/1990 S. 88, Medaillenausstellung XXll. Fidem
  • Katalog Plastik und Zeichnungen (R. Metzkes, S. Eschefeld) Galerie Schwerin 1990
  • Katalog „Kunst und Beton-Arbeitsforum Bildender Künstler“ Linthe, Mark Brandenburg
  • Katalog Förderpreis Keramik 2000 der Nassauischen Sparkasse, Keramische Großplastik im Freien
  • Dr. Fritz Jacobi Marzahner Hefte 18, 1992, Galerie M Berlin
  • Personalkatalog „Sonja Eschefeld - Skulpturen Zeichnungen Farbige Blätter“ 1993
    Unterstützt durch die Stiftung Kulturfonds, Druckerei Reichert Berlin
  • Edmund Schruff Stahlreport Heft 5 , 1994, Kunst aus Eisen und Stahl, S. Eschefeld Stahlplastik „Chimäre“
  • Katalog Gustav-Weidanz-Preis für Plastik der Hochschule für Kunst und Design Halle e.V. 1996
  • Dietrich Schubert „Jetzt Wohin ?“ Heinrich Heine in seinen verhinderten und errichteten Denkmälern
  • 1999 Böhlau Verlag, Neue Heine Denkmäler: Sonja Eschefeld für Eisenhüttenstadt
  • http://www.fvk-berlin.de Biografie und Ausstellung „Sonja Eschefeld- Malerei“ Franz-Volhard-Klinik 2000
  • Katalog „Kunst in der DDR“ Ausstellungskatalog der Nationalgalerie Berlin 2003 , Dr. Fritz Jacobi



Zitate

Zitate

Seit 1976 ist Sonja Eschefeld mit Arbeiten in Ausstellungen vertreten, jedes Mal würde ich sagen, auf unspektakuläre Weise. Jedenfalls für mich war es ein Auffallen durch Anmut und Würde ihrer Figuren. Figuren, die einen Ausgleich von wacher, innerer Gespanntheit und der Gelöstheit der Haltung bewahren. Da ist eine aufs Ganze zielende plastische Vorstellung... scheint mir ein Zug zur Klassizität zu sein, aber ganz ohne Glätte, ohne jede idealistische Verklärung und vor allem ohne Prätention, vielmehr natürlich empfunden, mit Achtung vor Leistung, auch vor Tradition und Charakter - eine Haltung, die einen Anspruch des Werkes mehr an den Künstler selbst als an andere formuliert.

Prof. Dr. Peter Feist, Kunsthistoriker 1982

 

Ich habe eigentlich nur einen Wunsch, dass Sie, Sonja Eschefeld, viel Kraft haben, diesen unspektakulären Weg weiterzugehen, immer wieder die Prüfung in der Natur und in der Wirklichkeit zu suchen. Der Weg ist schwer, es ist wahrscheinlich der schwierigste Weg, weil er belastet ist mit Traditionen, die ja immer neu aufzubrechen sind.

Prof. Wieland Förster, Bildhauer 1982

 

Sonja Eschefeld hat ein breites Themenfeld... ihre Arbeiten lassen die Konzentration auf die von innen bestimmte Konstruktion des Körpers spüren, der sich innerhalb klar umrissener Konturen ausdehnt. Meist wirken die Figuren geschlossen, bilden sie eine klare Gesamtform, die die Tendenz zum Zeichenhaften hat. Bewegung, Durchbrüche, der Wechsel negativer und positiver Formen sind aus der Tektonik des inneren Gerüsts aus gebaut. In der entdeckten Einmaligkeit des Mechanismus wird Bewegung als dem Wesen entsprechende Seins-Form begriffen.

Anita Kühnel, Kunstwissenschaftlerin 1983

 

... es ist mir vielleicht doch ein Rückschluss erlaubt auf die Frau, die hier bildhauert. Es ist nicht nur die Toleranz, die dem Dargestellten sein Ich belässt, sondern es wird ein Ausdruck geschaffen fern von Überdruss... ein Ausdruck von Zartheit und Kraft, von Wachheit und Traum. Die Indiskretion sei mir erlaubt, ich vermute eine Übereinstimmung von Leben und Werk.
Auf Vergleichbarkeit mit der Natur wird wenig Wert gelegt. Was aus der Grundstruktur der Figur herauswirkt ist weniger Natur als ein bildhauerisches Credo. Es spricht mit anderen Mitteln dieselbe erstgeschilderte
Wertvorstellung aus.

Harald Metzkes, Maler 1987

 

Sonja Eschefelds Arbeiten erreichen ihren eigenwilligen Ausdruck durch die Hingabe an das Sujet und die Aufgabe, durch einen klaren und kraftvollen Aufbau der formalen Ordnung mit einer Konzentration auf das Wesentliche. Dabei denke ich sowohl an die Plastik wie an die Malerei. Sonja Eschefeld ist keine Bildhauerin die auch malt, und keine Malerin die auch bildhauert, sondern eine echte Doppelbegabung, die sich in beiden Sprachen ausdrückt.

Irmgard Flemming, Grafikerin 1991

 

...denn so massiv diese Gruppen als Ganzes auch wirken, die einzelnen Figuren bleiben in ihrer Individualität erhalten. Bindung und Aufbrechen werden gleichermaßen wirksam. Aus diesen Menschenballungen spricht Zeitproblematik in mehrschichtiger Form - sie sind Ausdruck einer Befindlichkeit, die Nöte des Einzelmenschen wie auch des Weltganzen bewegt.

Dr. Fritz Jacobi, Kunsthistoriker 1992

 

Interessant ist mir, wie sie mit der Farbe agiert. In reduzierter Art und Weise reich und nicht Zutat zum Gerüst der Zeichnung, des räumlichen Gebildes und der Figur, sondern Bestandteil, Sinnlichkeit steigerndes Element.
Spröde und Poesie bilden auch hier eine Einheit und Selbstständigkeit.
Daß eines auf das Andere ausstrahlt und die farbige Behandlung großer Körper von Farberfahrung auf den Blättern profitiert, ist organisch, wie umgekehrt Raumerfahrung wieder zurück in die Zeichnung fließt.

Peter Hoppe, Maler 1995

 

Die Mittel scheinen für Sonja Eschefeld kein Ausdruckshindernis zu sein. Ihr Könnenshintergrund ermöglicht ihr sowohl im Bildhauerischen wie im Malerischen und Zeichnerischen das umzusetzen, was ihrem Inneren entspricht. Ihre Plastiken, als auch ihre Arbeiten auf Papier sind kraft - und phantasievoll. Ob in der Einzelfigur oder deutlicher noch in den Gruppenbildungen, wird ihr Bedürfnis nach akzentuiertem Volumenrhythmus deutlich.

Siegfried Krepp, Bildhauer 1996

 

Schon ihre frühen Arbeiten, in denen sie den Figuren eine individuelle organische Körperlichkeit verlieh, konnte gelten, was zwar von Brecht auf Barlach gemünzt wurde, doch für einen Großteil guter Plastiken gelten kann: „Schönheit ohne Beschönigung, Größe ohne Gerecktheit, Harmonie ohne Glätte, Lebenskraft ohne Brutalität.“ Der Mensch in der Plastik von Sonja Eschefeld ist sich solidarisch verbunden und auf betonte Weise immer auch ein soziales Wesen.

Prof. Dr. Peter Arlt, Kunsthistoriker 1996

 

Es ist, so scheint mir, eine Position, die nicht auf die Einhaltung eines vorsätzlichen Maßes hin angelegt ist, die eher Maße und Grenzen bestimmt, um sie zu überschreiten, die aber dabei doch nicht maßlos wird - eine haltbare Position.
Ich will aber auch aussprechen, dass bei mir immer wieder gemischte Gefühle aufkommen, auch bei meinem Atelierbesuch neulich bei Sonja Eschefeld. Zum einen eine Beklommenheit, weil man sieht, da ist jemand im vollen Zuge, und ich weiß und sie weiß, dass es eine Produktivität gegen den Trend ist, dass sie, und nicht sie allein, in einer Art kultureller Diaspora geraten ist. Zu den gemischten Gefühlen gehört aber gleichzeitig der Respekt dafür, dass diese Produktion da ist. Die Situation der Diaspora hat sie nicht sprachlos gemacht. Sie wirkt so locker in ihrer Arbeit und als Person, dass ich denke, man kann das nur sein, wenn man weiß, dass man am Zuge ist und wenn man einfach weiter geht, zur nächsten Arbeit übergeht, wenn man stark genug ist, aus der Sache selbst Sinn und Aufgabe zu entwickeln.

Jens Semrau, Kunstwissenschaftler 1999

 

Irgendwann im Gespräch - fast aus heiterem Himmel - da sagte Sonja Eschefeld: „Ich habe das Gefühl... irgendwie ist die Kunst abgeschafft in der jetzigen Zeit.“
Und, wenn man es richtig besieht, geht es darin auch ganz schön zur Sache.
Jetzt - wo der Demokratie keine Grenze mehr gesetzt wird - wiederholt sich alptraumhaft alles wogegen sich jeder auch nur im Ansatz künstlerisch veranlagte Mensch wehren möchte. So - wie sie aussieht, die Realität - ein Spiel mit bis zur Sinnlosigkeit erklärten Werten, der Verlust der Phantasie, Seele, Maß und Zuversicht - die schlicht nicht enden wollende Feier des eigenen Untergangs.
Sonja Eschefeld sagt: “ Es ist mir wichtig, eine Ordnung ins Chaos zu bringen - in der Kunst und wie im Leben womöglich auch.“
Im Prinzip ist die Figur immer wichtig geblieben. Sie gibt der Künstlerin Halt - wie sie selber sagt.
Sie braucht und sie macht Dichteres, Greifbareres. Sie will die Dinge nachvollziehbar zügeln. Dann, wenn sie die Farben zum Leuchten bringt, die Komposition stimmt - nichts, sozusagen aus dem Rahmen fliegt, sondern zum intimen Kosmos gerät - dann scheint jene freudige Erregung auf - die man Glück nennen darf.
... man kann - wie Sonja Eschefeld ihr ernsthaftes Spiel damit treiben: Alles umgeben mit dem Zauber einer ungebrochenen Leidenschaft bei dem gleichzeitigen Bewusstsein - welcher Illusion man da aufsitzt!
Damit können die Bilder zu Selbstbildern werden, in aller Ruhe. Nur den Verlust kennt niemand, der nicht die Umkreisung der eigenen Zustände versucht hätte, des eigenen Wesens.
Wäre es nicht Zeit für eine profunde Widerspenstigkeit - mit dem Blick auf die Welt und auf sich selbst.
Wer sollte sich davor fürchten. Eine Verführung ist es wert.

Petra Hornung, Kunstwissenschaftlerin 2006

 

In einer phantasievollen Ausdeutung des Orpheus-Themas nähert sich Sonja Eschefeld einem großen Mythos in einem gleichnamigen Flach- und Vollguss aus Eisen von 1996, bemalt. Einer großen bewegten Form steht eine vereinzelte statische gegenüber. Eine rätselhafte Welt von bizarren Zeichen entsteht im Relief aus dem Wechselspiel von plastischer und durchbrochener Form, als wäre das Gebilde Sinnzeichen der trügerischen Chance für Orpheus, Eurydike aus dem Hades ins Leben zurückzuführen, als zerfiele es, wie die Hoffnung.

Prof. Dr. Peter Arlt, Kunsthistoriker 2008

 

Sonja Eschefelds Bilder stehen in kreativer Spannung zu ihren Skulpturen. So wie sich die Form plastisch im Ausgleich von Reichtum und zärtlichem Verzichten schichtet, so baut sie sich auch, wie von einer Lyrikinstanz appliziert, malerisch auf. Über Farbe öffnet die Künstlerin die Tiefen der Zeit und inthronisiert den langen Atem als Maß der Raumdurchmessung.

Christoph Tannert, Kunstwissenschaftler 2008

 

Man kann die Negation in der Kunst, wir wissen es, so weit treiben, dass am Ende gar nichts mehr übrig ist von Allem. Man kann sich dann nur noch auf die verbleibenden Minusbereiche setzen und dort jämmerlich verhungern.
Dann doch lieber einen Ausbruch, Zweifel, Neuanfang, Experiment, das ernste feingeistige Spiel, so, wie Sonja Eschefeld es bevorzugt, die immer auch die Hintergründe, die Philosophie, Tradition, die anderen Künste im Kopf und in der Seele behält und deshalb offen bleibt.
Sonja Eschefeld ist es wichtig, eine Ordnung ins Chaos zu bringen, in der Kunst und im Leben womöglich auch. Sie kann das ruhig wagen, Skulptur und Malerei zusammen zu bringen. Die setzen sich zwar zu, aber das dürfen sie auch. Denn bei aller Heftigkeit, sie lassen sich am Leben. Sie haben ja eine Herkunft, die sie eint und damit auch einen Klang.
Es passt zur Mentalität von Sonja Eschefeld, wenn das Temperament durchscheint.
Ohne Zweifel ginge es geläuterter, harmonischer zu, hätte sie ausschließlich Zeichnungen zu ihrem Bildhauerischen Werken gesellt. Wäre auch schön! Aber zu homogen, wie die Künstlerin sagt. Und damit hat sie Recht.
Sonja Eschefeld hat ihren Vorrat an inneren Bildern, gediegenste künstlerischen und handwerklichen Professionalitäten; einen wahren Fundus, aus dem sie geradezu verschwenderisch ihre Register ziehen kann. Und doch zieht sie das Wagnis vor, übermalt und probiert.
Kann sein, sie findet zurück, zu dem, was sie vor langem schon verlassen. Und das wird dann doch wieder anders aussehen.

Petra Hornung, Kunstwissenschaftlerin 2008